Neben einigen anderen Projekten in Berlin, konnte ich während meines letzten Besuchs endlich einmal die Abhörstation der US-amerikanischen Armee auf dem Teufelsberg besichtigen. Schon der Spaziergang dorthin, ausgehend von der S-Bahn-Station „Grunewald“ durch die gleichnamige Grünfläche, ist beeindruckend und man vergisst nach wenigen Metern, dass man sich auf dem Gebiet der größten deutschen Stadt befindet. Immer wieder sieht man auf dem Weg zum Gipfel des Teufelsbergs die markanten Radoms, die zu Zeiten des kalten Kriegs die Abhörtechnik schützten. Aufgeschüttet wurde der künstliche Berg bis 1972 aus Trümmern des 2. Weltkriegs und Bauschutt vom Messedamm. Er war damals die höchste Erhebung West-Berlins.
Eigentlich war mein Ziel, vom Turm der Radaranlage Panoramaaufnahmen von Berlin zu machen. Leider ist der Turm behördlich gesperrt und der Zugang nur während bestimmter Führungen möglich. Also habe ich mich der größten Graffiti-Galerie Europas – so behauptet es der Betreiber – gewidmet, die wirklich sehr groß ist und nicht annähernd in der der kurzen Zeit, die ich zur Verfügung hatte, betrachtet werden konnte. Nur die leeren Gebäude sind von der alten Abhörstation übrig: durch Diebstahl und Vandalismus ist fast alles zerstört worden. Aber vielleicht ist es auch nur deswegen möglich, Graffiti-Künstlern dieses Areal zur Verfügung zu stellen.
Wenn man das Gelände verlässt und nochmal ein paar Minuten durch die hügelige Landschaft nach Norden wandert, kommt man schließlich zum Drachenberg, wie der Teufelsberg eine Aufschüttung aus Trümmern, allerdings mit einem Plateau als Gipfel. Von hier hat man – unabhängig von behördlichen Sperrungen – einen großartigen Blick über Berlin, den Grunewald und die Havel. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein Fernglas mitzunehmen und aus der Ferne die Sehenswürdigkeiten Berlins zu betrachten, die man sonst nur aus der Nähe sieht.
Eindrücke von den vielen künstlerischen Handschriften in der Graffiti-Galerie und dem Blick über Berlin findet ihr hier.